Besucher bei der Ausstellungseröffnung des Mies van der Rohe Awards 2015 im Mies van der Rohe Business Park in Krefeld.
Besucher bei der Ausstellungseröffnung des Mies van der Rohe Awards 2015 im Mies van der Rohe Business Park in Krefeld. Foto: Timo Klippstein.

Ausstellungseröffnung Mies van der Rohe Award in Krefeld

110 Besucher feierten am Mittwochabend die Eröffnung der Ausstellung zum "Mies van der Rohe Award 2015" – dem Preis der EU für zeitgenössische Architektur – im Mies van der Rohe Business Park in Krefeld.

"Wir freuen uns über das große Interesse an einer Ausstellung, welche die aktuell besten Bauprojekte in Europa zeigt und dazu noch an einem spektakulären Ort zu sehen ist, dem einzigen Industriebau von Ludwig Mies van der Rohe", sagt Ursula Kleefisch-Jobst, Geschäftsführende Kuratorin des Museums für Architektur und Ingenieurkunst NRW (M:AI).

Auf dem Gelände der ehemaligen Verseidag zeigt das M:AI bis 12. Februar 2017 die Ausstellung zum "Mies van der Rohe Award". Der Ort ist dabei von besonderer Bedeutung, weil dort der Namensgeber des Preises, der Architekt Ludwig Mies van der Rohe, die Büro- und Lagergebäude für Herrenfutterstoffe entworfen und gestaltet hat. So erwarten die Besucher ausgezeichnete Architekturen, denn Form trifft auf Inhalt und – Mies auf Mies.

Die Zuhörerschaft im HE-Gebäude der ehemaligen Verseidag in Krefeld. Foto: Timo Klippstein.
Die Zuhörerschaft im HE-Gebäude der ehemaligen Verseidag in Krefeld. Foto: Timo Klippstein.

Philharmonie in Stettin als Preisträger

Die nominierten und ausgezeichneten Projekten sind in der Ausstellung effektvoll ausgeleuchtet und laden die Besucher mit Videos und Interviews, die jeweilige Geschichte des Bauwerks zu entdecken. Dies taten auch viele der Gäste und schauten sich zum Beispiel den Preisträger an - die Philharmonie in Stettin (Polen) von Barozzi / Veiga oder auch das Kunstmuseum Ravensburg von Lederer / Ragnarsdóttir Oei, das einzige deutsche Projekt im Finale.

Zur Eröffnung gab es außerdem interessante Impulse aus verschiedenen Perspektiven: Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer wies in seinem Grußwort auf die Beziehung von Mies van der Rohe und der Stadt hin. Diese wichtige Verbindung möchte die Stadt auch in Zukunft weiter stärken; Architektur spielt dabei eine zentrale Rolle - sie soll für die Bürger, aber auch Besucher erlebbar werden. Natürlich auch auf dem Areal der ehemaligen Verseidag. 

Als besonderer Gast war Anna Ramos aus Barcelona nach Krefeld gekommen. Die Direktorin der Fondació Mies van der Rohe Barcelona erläuterte - sichtlich erfreut über die Tatsache, den Mies Award in einem Originalgebäude des Architekten zu präsentieren - dem Publikum die Ausstellung sowie den besonderen Prozess der Nominierung und Preisverleihung.

Foto: Timo Klippstein.
Foto: Timo Klippstein.

Ernst Uhing, der Präsident der Architektenkammer NRW, blickte im Kontext des Mies Award auf die Bedeutung von qualitätsvoller Architektur und betonte, welche wichtige Rolle dabei Wettbewerbe spielen. Die Rolle der Arbeit von Mies van der Rohe für die Verseidag stellte Ursula Kleefisch-Jobst heraus. Zum Schluss hob sie die Forschung von Norbert Hanenberg (TH MIttelhessen) und Daniel Lohmann (RWTH Aachen) hervor, die seit 2012 das Verseidag-Areal erforschen und sich damit auf die Spuren von Mies van der Rohe begeben haben. Ergänzend zum Preis widmet sich ein Ausstellungsteil exklusiv diesen aktuellen Forschungsergebnissen zur Baugeschichte und dem Gebäudebestand der Anlage.

Sichtbare Technik. Die Ausstellung setzt auf Projektion, Ton, Text und Fotografie als Medien. Foto: Timo Klippstein.
Sichtbare Technik. Die Ausstellung setzt auf Projektion, Ton, Text und Fotografie als Medien. Foto: Timo Klippstein.

Der Mies van der Rohe Award in einem Gebäude von Mies

Der Ausstellungsort ist eng verbunden mit der wirtschaftlichen Entwicklung Krefelds. Und in keiner Stadt in Deutschland gibt es so viele Bauwerke von Mies van der Rohe. Der Architekt wurde 1930 mit der Planung und Realisierung von Fabrikbauten für die Vereinigten Seidenwebereien AG (Verseidag) beauftragt, er gestaltete vor allem das Büro- und Lagergebäude für Herrenfutterstoffe (HE-Gebäude) sowie die Färberei. Es sind weltweit seine einzigen Industriebauten.

Foto: Timo Klippstein.
Foto: Timo Klippstein.

Europas beste Bauten seit 1987

Die Ausstellung zum "Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur - Mies an der Rohe Award 2015" zieht eine kritische Bilanz zeitgenössischer europäischer Architektur. Mittels einer Video- und Audiotour bietet die Ausstellung einen Überblick der besten gebauten Projekte der vergangenen Jahre, verdeutlicht Architekturpositionen und stellt den Besuchern die Bauherren und Bewohner vor. Der "Mies van der Rohe Award" wird seit 1987 alle zwei Jahre verliehen und tourt im Anschluss über verschiedene Städte durch Europa. Eine Jury unabhängiger Experten, Mitglieder des European Council of Architects und anderer nationaler Architekturverbände, schlägt die Projekte für die Auszeichnung vor.

 Im Rahmen der Ausstellung werden außerdem an zwei Terminen Führungen angeboten – zum "Mies Award 2015" und Verseidag-Areal: 4. und 11. Februar (jeweils Samstag), 15 Uhr. Die Führungen leiten Nobert Hanenberg (TH Mittelhessen) und Daniel Lohmann (RWTH Aachen). Organisiert werden die Führungen vom Stadtmarketing der Stadt Krefeld. Anmeldungen telefonisch unter 02151 36 60 15 15 oder per E-Mail unter , Kosten: 5 Euro.

Mehr Mies. 14. Krefelder Architekturtage, 27. bis 29. Januar 2017. Im Rahmen der Architekturtage finden auch zwei Führungen (28./ 29.Januar, 15 Uhr) zur Verseidag statt. Anmeldung und Informationen bei den Kunstmuseen Krefeld

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